Geschichte der Stadt Kranichfeld

Der auf thüringisch-fränkische Besiedelung des früheren Mittelalters zurückgehende Ort wird erstmals 1143 urkundlich erwähnt. In einer Schenkungsurkunde des Klosters Georgental treten die Herren „Volrad und Siegfried von Cranechfelt“ als Zeugen auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind sie ursprünglich fränkische Kolonisatoren gewesen, die ihren Namen den damals in der Ilmaue rastenden Kranichen entlehnten.

 

Die Geschichte ist eng verknüpft mit der Entstehung der zahlreichen Burgen um die Talenge an der Ilm. Neben Niederburg und Oberschloss stand um das 11.-12. Jahrhundert noch die Schleußenburg, die Enzenburg und eine Befestigung auf dem heute das „Neue Mahl“ genannten Hügel. Selbst die Kirche im Tal zwischen Nieder- und Schleußenburg war durch eine starke, zum Teil noch erhaltene Ringmauer gut befestigt. Die Reihe der Befestigungsanlagen setzte sich in Tannroda und Berka entlang der Ilm fort.- die Burgen entstanden als Grenzbefestigung gegen die Slawen, die im Mittelalter von Osten nach Thüringen vordrangen, und zum Schutz der Verkehrs- und Handelswege durch das Ilmtal.

 

Kranichfeld war jahrhundertelang zweigeteilt, politisch- rechtlich ab 1454/55, als die Burggrafen von Kirchberg ihren gemeinsamen Besitz an Niederburg und Oberschloss an die Grafen Reuß von Plauen und die Grafen von gleichen Blankenhain verkauften.

 

Schon in früheren Schriften werden zwei Herrschaften erwähnt. Es begann eine feudale Doppelherrschaft über den Ort, die bis 1912 andauerte. So war Kranichfeld ein Beispiel Thüringer staatlicher Zerrissenheit. In und um Kranichfeld herrschte ein heilloses Durcheinander von Grenzen und Landstücken. Oft waren Gebäude, Wohnungen, ja sogar Zimmer geteilt.

 

Durch die Zersplitterung wurde die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt beträchtlich gehemmt.

 

Anna Sophia, Gräfin von Schwarzburg, erwirkte 1651 für beide Ortsteile das Stadtrecht. Nach häufigem Wechsel der Herrschaften auf Oberschloss und Niederburg lag die Oberherrschaft zuletzt beim Herzogtum Meiningen, die Niederherrschaft beim Großherzogtum Sachsen-Weimar.

 

Die Stadt Kranichfeld selbst hat keine eigene Verwaltung mehr, sondern ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld, die am 01. Januar 1992 gegründet wurde.

 

Mitglieder:

  • Stadt Kranichfeld mit OT Barchfeld und Stedten
  • Gemeinde Hohenfelden
  • Gemeinde Klettbach mit OT Schellroda
  • Gemeinde Nauendorf
  • Gemeinde Tonndorf
  • Gemeinde Rittersdorf

 

Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Kranichfeld ist Herr Fred Menge.

 

Die Verwaltungsgemeinschaft umfasst ein Gesamtterritorium von ca. 7000 ha mit einer Einwohnerzahl von ca. 6.282. Sie nimmt alle Angelegenheiten des übertragenen Wirkungskreises der Gemeinden/Mitgliedsgemeinden wahr und kann Satzungen und Verordnungen erlassen.

 

Für den Bereich des eigenen Wirkungskreises obliegt der VG die Erledigung der Verwaltungsgeschäfte der Gemeinden. Sie führt die Aufgaben nach diesen Absatz im Namen ihrer Mitgliedsgemeinden und nach deren Weisungen aus. Darüber hinaus kann die VG mit Zustimmung der Mitgliedsgemeinden, in denen die Mehrheit der Einwohner der VG ansässig ist, eigene öffentliche Einrichtungen errichten und unterhalten, wenn diese für die Einwohner mehrerer Mitgliedsgemeinden bestimmt sind (z. B. Einrichtungen der Kinderbetreuung u. ä.).

 

Soweit für die Benutzung dieser Einrichtungen Entgelte erhoben werden, fließen diese der VG zur Deckung der Kosten der öffentlichen Einrichtungen zu. Die VG soll ihre Mitglieder bei der Erfüllung der übrigen gemeindlichen Aufgaben beraten. Die Mitgliedsgemeinden sind verpflichtet, die VG bei der Durchführung ihrer Aufgaben zu unterstützen.